Literarischer Spaziergang durch Esslingen
Wie Gustav Schwab, Eduard Mörike und viele andere Romantiker war auch Achim von Arnim entzückt über Esslingen: »Das ist eine Stadt … kein Schritt ohne besondere Merkwürdigkeit«, schrieb er seiner Frau Bettine und bescherte damit der ehemaligen Reichsstadt einen Leitspruch, mit dem sie sich seither sehr gerne schmückt. Zu Recht, denn das wie durch ein Wunder vom Bombenkrieg unversehrt gebliebene mittelalterliche Stadtbild Esslingens begeistert seine Besucher bis heute.
Vom Denkmal für Karl Pfaff, den »Deutschen Sängervater«, in der Maille gehen wir am Postmichelbrunnen vorbei zum Gelben Haus am Hafenmarkt, wo der Naturforscher David Friedrich Weinland wohnte, der Verfasser des Jugendbestsellers »Rulaman«. Am Rathausplatz hören wir vom Grafen Alexander und seinen Dichterfreunden, lassen uns ergreifen von einer Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert um einen armen Poeten und sind Zeugen einer unglücklichen Ehe wie aus einem Thomas-Mann-Roman. Auf der Burg werden wir in kriegerische Geschichten verwickelt, deren historisches Fundament sich allerdings bei näherem Hinsehen in poetischen Rauch auflöst, um dann in der gotischen Stadtkirche St. Dionys bei Adam und Eva zu enden.
KONZEPTION: Dr. Ute Harbusch
FÜHRUNG: Anne Abelein